Aroma und Geschmack mögen zu 80% mit dem "Anbau" zusammenhängen. Wie wir aber selbst das Aroma und den Geschmack in einem harmonischen Zusammenspiel der Esenzen wahrnehmen, liegt in der Kunst der Röster, in der Hand des Meisters. Ein echtes, altes Handwerk voller Geheimnisse die gehütet und oftmals nur von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Man kann die Kunst und das Können der Röster einfach nicht hoch genug loben. Noch handwerklich arbeitende Röstereien, rösten nur kleine Mengen bis zu 120kg pro Charge. Die Bohnen werden 15-25 Minuten bei 180-230°C veredelt. Durch diese schonende Art der Langzeit Röstung setzt die Kaffeebohne ihre Aromen frei und baut Säuren ab. Mit diesem sogenannten aromaschonenden Röstverfahren entwickelt sich der Kaffee am besten. Nach dem Rösten kommen die Bohnen in eine Spezialwanne, in der kalte Luft zirkuliert und eine Abkühlung auf 14°C im Schongang erfolgen kann.
Bei der großindustriellen Produktion werden die Kaffeebohnen nur kurz, etwa 2-4 Minuten, und bei einer Hitze von bis zu 800°C im Schnelldurchlauf kostengünstig geröstet und im sogenannten Wasserbad kurz und schnell auf Temperatur runtergedrückt. Das ergibt eine erhöhte Rest-Feuchte und eine "schlechte" Kaffeebohnenqualität für einen niedrigen Preis.
Mischungen mit einem beträchtlichen Robusta-Anteil sind temperaturempfindlicher als Arabica. Der Temperatur-Grenzbereich bewegt sich hier bei 89-92°C, je nach Qualität und Sorte. Arabica-Bohnen stattdessen entfalten ihre Inhaltsstoffe am besten bei 91- 95°C und geben so ihre Aromen optimal frei. Unterschiedliche Bohnen haben unterschiedliche Temperatur-Grenzbereiche. Die falsche Temperatur kann einen bitteren Beigeschmack herbeiführen.